Quelle: Der Teckbote 12.07.2023
Am Anfang steht die Startrampe, ein paar Meter Gefälle zum Tempo aufbauen - danach geht alles ganz schnell: Ein paar wenige kurze Beschleunigungsschritte und es wartet schon die erste Slalomstange. Mit den behandschuhten Händen, die auch die Stöcke halten, sowie dem Unterarmprotektor werden die Kippstangen zur Seite weggeboxt. Die Triskates mit den drei großen Rollen ziehen ihre Bahn wie die Kante eines Carving-Skis. Die Knie wippen gleichmäßig im Takt wie bei einem Metronom. Nach gut 20 Sekunden hochkonzentrierter und fehlerfreier Fahrt auf dem Asphalt ein plötzlicher Ausfallschritt nach vorne: Die Zieldurchfahrt ist gemeistert - und Luca Gökeler hat seinen dritten WM-Titel in der Tasche. „Das ist so geil“, entfährt es dem 21-jährigen Lenninger, der für den TV Unterlenningen startet, nur Sekunden später im Zielraum des Team-Slaloms. Zusammen mit Mona Heller (Winnenden), Elea Börsig (Tuttlingen) und Jörg Bertsch (Degmarn) hat Luca Gökeler das Triple bei den diesjährigen Titelkämpfen in der katalanischen Hauptstadt Barcelona nach Hause gefahren (wir berichteten).
Zuvor hatte das Bundeskader-Mitglied unter insgesamt 80 Teilnehmern bereits den Riesenslalom vor dem Letten Davis Zvjenicks und dem Tschechen Jan Möller gewonnen. Nach dem ersten Lauf war Gökeler noch Zweiter, gab dann im zweiten Durchgang noch mal alles und gewann schließlich mit 0,06 Sekunden Vorsprung.
Auch in der Inline-Alpin-Kombination, die sich aus dem Riesentorlauf und dem Slalom zusammensetzt, hatte der junge Schreiner aus Lenningen am Ende die Nase vorn. Im Riesenslalom hatte Gökeler eine beeindruckende Zeit vorgelegt, die nicht mehr getoppt werden konnte. Im Slalom gelang es ihm, in einem hochspannenden Finish mit der Tagesbestzeit den Titel zu sichern. Im Slalom-Wettbewerb und im abschließenden Parallelslalom riskierte der dreifache Weltmeister etwas zu viel und schied aus.
„Am Montag landeten wir um 11 Uhr wieder in Stuttgart und um 13 Uhr waren wir zu Hause, wo uns die Banner mit der Aufschrift ‚Wir sind Weltmeister‘ empfingen“, klärt Bundestrainer und Vater Ralf Gökeler auf, der erst um 24 Uhr die Feierlichkeiten abbrach.
Auf der Suche nach den Wurzeln des Erfolgs kommt der Bundestrainer auf die Trainingsgruppe zu sprechen. In Unterensingen trainiert die eigens ins Leben gerufene Teck-Inline-Akademie, wo nicht nur Luca Gökeler, sondern auch Manuela Schmohl vom Bundestrainer und ihrem Vater Emil Schmohl („wir stellen die beste Trainingsgruppe der Welt“) betreut werden - nicht minder erfolgreich, schließlich wurde Manuela Schmohl gleichfalls Weltmeisterin im Riesentorlauf.
HOCH DIE HÄNDE: LUCA GÖKELER WURDE AM MONTAG IN LENNINGEN GEBÜHREND EMPFANGEN.FOTO: PR
Die Herkunftsspuren von Inline-Alpin sind im Skirennsport zu finden. Ursprünglich als Sommertraining der Wintersportler entwickelt, wurde daraus eine eigene Disziplin, die freilich überwiegend von etatmäßigen Skisportlern bisweilen semiprofessionell betrieben wird.
Athleten wie der frischgebackene Dreifach-Weltmeister Luca Gökeler, der bereits mit vier Jahren erstmals auf den Rollen stand und der auch ein ausgezeichneter Skifahrer ist, trainieren zwei bis drei Tage pro Woche. Gefahren werden Inlineskates mit drei oder mehr Rollen - je nach Einsatzzweck und Gusto. Als Renngelände taugen abgesperrte Asphaltstraßen, und als Slalomstangen dienen Kippstangen, die auf 15 Kilogramm schweren Flachsockeln montiert sind.
Die Streckenlänge bei den Weltmeisterschaften in Barcelona betrug rund 350 Meter mit einem durchschnittlichen Gefälle von 8,5 Prozent. Das reicht im Slalom für Tempo 60 und im Riesentorlauf für Geschwindigkeiten bis 80 Stundenkilometer. tim
Für Luca Gökeler ging es von Mittwoch 05.07. – 10.07.23 nach Barcelona/Spanien.
Insgesamt wurden dort sechs Rennen ausgetragen. Donnerstag begann es mit dem Riesenslalom. Gefolgt von Team RS. Freitags folgte die Kombination (ein Durchgang RS und SL), mittags ging es um die Medaillen im Team SL. Samstags wurde der WM Slalom und am Sonntag der Parallelslalom ausgetragen.
Im Riesenslalom kam es zu einem Herzschlagfinale, Luca lag nach dem ersten Durchgang mit 0,06 sec hinter dem Letten Davis Zvjenicks auf Rang zwei, Luca holte im zweiten nochmals alles aus sich heraus und gewann seinen ersten Weltmeistertitel mit 0,06 sec Vorsprung. Mittags im Team RS gewann das deutsche Team die Bronzemedaille, hier war Luca als Ersatzfahrer nominiert.
Freitags fuhr er in der Kombination im ersten Lauf (RS) mit einem Vorsprung von 0,19 sec auf Rang eins, im Slalom fuhr er wiederum die Tages Bestzeit und gewann seine zweite Goldmedaille.
Mittags holte er sich mit dem Team beim Slalom seine dritte Goldmedaille.
Samstag dann der Slalom, Luca fuhr mit einem Rückstand von 0,35 sec auf Rang 3, der zweite Lauf mit einer Ausfall Quote von 70 % wurde auch ihm zum Verhängnis und schied aus.
Zum Abschluss der WM kam noch der Parallelslalom, im Rennen um Platz drei scheiderte Luca an dem Polen Stryryski.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZU DEN DREI GOLDMEDAILLEN!!!!!
Die Erfolge der Läuferinnen und Läufer aus der Teckregion sind nur durch hochwertiges und gewinnbringendes Training möglich. In diesem Zusammenhang ist vor allem den Trainern Ralf Gökeler und Emil Schmohl ein großes Lob und Dankeschön auszusprechen. Vielen Dank für euren unerbittlichen Einsatz!
Der nächste Weltcup findet in drei Wochen in Ikskile /Lettland statt
GRENZENLOSER JUBEL BEIM TECK-TEAM (VON LINKS): EMIL SCHMOHL, MANUELA SCHMOHL, MORITZ SCHREIBER, LUCA GÖKELER UND RALF GÖKELER FEIERN DAS ERFOLGREICHE ABSCHNEIDEN BEI DER EM IN SPANIEN.FOTO: PRIVAT
Luca Gökeler vom TV Unterlenningen und Manuela Schmohl vom SC Unterensingen haben bei den Europameisterschaften im Inline-Alpin-Slalom im spanischen Villablino Goldmedaillen geholt. Insgesamt wurden dort vergangenes Wochenende vier Rennen ausgetragen: Die Europameisterschaften im Team, ein Weltcup-Rennen, die Parallelslalom-Europameisterschaft sowie die EM im Slalom.
Als erfolgreichen Auftakt sicherte sich das deutsche Team bereit am Freitag beim Team-Event den Europameistertitel. Im anschließenden Weltcup-Rennen hatten dann auch die Starter der Teckregion um die Trainer Emil Schmohl und Ralf Gökeler ihren ersten Auftritt. Sie zeigten direkt ihre gute Form und deuteten Vielversprechendes an. Luca Gökeler fuhr im ersten Lauf auf Rang drei hinter Jörg Bertsch (TSV Degmarn) und Noah Sing (SV Winnenden). Moritz Schreiber vom TV Neidlingen lag bis dahin noch auf Platz neun. Manuela Schmohl belegte mit 0,3 Sekunden Rückstand ebenso Rang drei hinter Lisa Schmid (TG Tuttlingen) und Mona Heller (SC Winnenden). Bei den Herren kam es im zweiten Lauf zu einem Herzschlag-Finale. Die drei Erstplatzierten fuhren auf der letzten Rille, sodass alle drei nacheinander ausschieden. Es gewann der Spanier Sergio Mandez Perez vor Maximilian Schödlbauer (FC Chammünster) und Michal Styrylski (Polen). Schreiber erzielte mit Platz fünf sein bestes internationales Ergebnis.
Tags drauf bei den Europameisterschaften im Parallelslalom schied Moritz Schreiber im Sechzehntelfinale gegen Styrylski, den späteren Europameister, aus. Auch Luca Gökeler biss sich im Achtelfinale an Styrylski die Zähne aus. Manuela Schmohl konnte nur von Mona Heller aufgehalten werden und holte sich die Silbermedaille.
Bei den Rennen um die Europameisterschaft im Slalom war für die Läufer der Teckregion klar, dass nochmal alle Fähigkeiten abgerufen werden sollten. Nach dem ersten Lauf lag Luca Gökeler mit lediglich 0,08 Sekunden hinter dem Spanier Sergio Mandez Perez, hatte aber auch nur 0,1 Sekunden Vorsprung auf Noah Sing vom SC Winnenden. Moritz Schreiber schied nach einem Fahrfehler am drittletzten Tor aus. Manuela Schmohl setzte sich mit 0,27 Sekunden Rückstand hinter Mona Heller auf Platz zwei, Elea Börsig (TG Tuttlingen) war Dritte.
Perfekter zweiter Lauf
Im zweiten Durchgang gelang Schmohl und Gökeler jeweils ein nahezu perfekter Lauf. Luca Gökeler krönte sich mit 0,17 Sekunden Vorsprung zum Europameister im Slalom bei den Herren vor Noah Sing und Maximilian Schödlbauer. Manuela Schmohl konnte sich mit 0,03 Sekunden Vorsprung die Goldmedaille bei den Damen vor Heller und Börsig sichern.
Am 11. September richtet der TV Neidlingen ein BaWü-Cup Rennen aus. Eine Woche später geht es zur Riesenslalom-EM nach Gijon/Spanien.
Quelle: rg/Teckbote
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